ORC CUP | THE BADER ONE WINS



Die Forschung steht nicht still, weder in der uns hartnäckig umgebenden Scheinwelt, noch in der Realwelt, hier auch ORC CUP genannt. Daher ist gerade der Anfang eine delikate Angelegenheit. Noch vor wenigen Monden glaubte man, dass ein paar Orks den Fußkopf erfanden, aber lasst mich aus den Chroniken von Rä-Gel-Ware berichten.

Zunächst hielt man das Kopfballspiel für eine Erfindung einer Gruppe betrunkener Orks nach dem Überfall auf eine Zwergen-Zollstation. Diese These festigte sich vor allem dadurch, dass es die Orks waren, die in ihren Landen dieses Spiel zu einer hohen Popularität führten, und einige waghalsige Touristen diese Idee weitertrugen; manchmal jedoch ohne Kopf.

Vor kurzem entdeckte aber ein Gelehrter in einer alten Schrift einige Zeilen, die mittlerweile offiziell als die Geburtsstunde des ORC CUPs angesehen werden, ebenso wie die einiger anderer Sportarten. In einem Werk namens "Dä Kläin Hobith" fand der Gelehrte Ichkan-Läsn Unschraibn folgende Zeilen: Der Hobbit Stierbrüller griff die Reihen der Kobolde am Berg Gram in der Schlacht auf den Grünen Feldern an und schlug ihrem König Golfimbul mit einer hölzernen Keule glatt den Kopf ab. Der Kopf aber segelte 100 Meter weit durch die Luft und fiel in ein Kaninchenloch. Und auf diese Weise wurde im gleichen Augenblick sowohl die Schlacht gewonnen als auch das Golfspiel erfunden. Auf exakt diesen Ausschnitt aus dem urtümlichen Werk der Hobbits (im Auenland nennt man es auch die Hobbit-Bibel) führt man heute die Erfindung des Fußkopfes zurück.

Wie dem auch sei, ob es nun die dummen Orks oder die verfressenen Hobbits waren; seien Sie ehrlich, welche geistig hochtrabenden Regeln erwarten Sie dabei? Vielmehr ist es erstaunlich, dass dabei überhaupt ein spielbares Freizeitvergnügen herausgekommen ist, dessen Popularität weit über die Grenzen der Orklande hinausreicht. Dennoch fassen wir das an jenem Tag Gelallte mal in einigen kurzen Sätzen zusammen, Rülpser und ähnliche Entgleisungen - beide Spezies neigen bekannterweise entweder zu unregulierten Verdauungsstörungen oder Saufdrang - werden dabei außer acht gelassen.

Eine Mannschaft - bestehend aus zehn Spielern und einem Torwart - versucht gegen eine zweite und die Schiedsrichter, das Spielelement - den Kopf - in das Tor zu bringen. Ein Schuss in das gegnerische Tor wird dabei mit lauten Jubelschreien begleitet, ein Schuss in das eigene auf andere Art. Die Unterscheidung der Tore ist erst zwanzig Jahre nach Entstehung des Spiels durch ein menschliches Wesen - Franziskus Bottichbauer - eingeführt worden, ebenso änderte er das bisher konfuse Spiel und führte unter anderem auch die gelben und roten Karten ein. Nach kurzer Zeit wurde diese Idee allerdings wieder fallen gelassen, weil wütende Orks den Schiedsrichtern gerne in die Hand bissen, sobald sie eine der farbigen Karten dort hielten und wurden erst wieder eingeführt, als die Erfindung des Stahls die Herstellung bissfester Handschuhe erlaubte.

Es spielen jeweils 14 Mannschaften in einer Liga, mit je einem Hin- und Rückspiel macht dies pro Mannschaft in einer Saison 26 Spiele. Gespielt wird von Ende Juli bis Mitte Juni, außer dieser 6-wöchigen Sommerpause gibt es keine längeren Spielunterbrechungen. Für einen Sieg kassiert eine Mannschaft 3 Punkte, für ein Unentschieden 1 Punkt. Für ein verlorenes Spiel gibt es keine Punkte, dieser Umstand wurde allerdings erst eingeführt, als dieses Spiel international werden sollte. Früher erhielt jede Mannschaft nach einem Spiel zwei Punkte, Orks sind bekanntlich schlechte Verlierer. Wie früher auch, wird die Mannschaft am Ende des Jahres Meister, die es schaffen konnte, die meisten Punkte auf ihre Seite zu ziehen. Lag es früher lediglich an der Kopfrechenschwäche der Orks, so übernimmt dies in den folgenden Jahren der unparteiische Pandalin Curitas, kurz auch PC genannt.

Wie dem auch sein, viel Spaß dabei!
Ripley
"Ja, meine Damen und Herren, jetzt ist es wieder einmal so weit, und zum ersten Male sind wir live via Brieftaube dabei, beim großen Drachencup-Endspiel, das dieses Jahr zwischen den Orkheim Raiders und dem FC Elfhausen bestritten wird. Beide sind, wie sie sicher wissen, wenn Sie die letzte Fußkopf-Saison beobachtet haben, Tabellenführer in ihrer Gruppe. Die Orkheim Raiders haben bei ihrem letzten Gemetzel keinen geringeren als die Gelbzahn-Orks mit einem vernichtenden 5:1 geschlagen, das aber immerhin noch recht fair war. Es gab kaum Schwerverletzte und nur ein endgültiges Ausscheiden für einen der Gelbazhn-Orks. Der FC Elfhausen hat sich dahingegen mehr durch die Saison gemogelt und hat sein letztes Spiel gegen die Rundohrelfen mit einem beleidigenden 0:1 verloren.

Es verspricht dennoch ein äußerst spannendes Spiel zu werden, die Orkheim Raiders sind ohnehin in Top-Form und wie der Trainer der Elfen, Endalin Nettaus, im Vorfeld erklärte, habe man sich auf dieses Spiel ganz besonders vorbereitet. Wie, wollte er uns vor flatternder Brieftaube nicht erklären. Aber ich kann Ihnen sagen, dass ich gerüchteweise vernommen habe, dass man gegen eine Herde Büffel gespielt hat, wobei dies in Hinsicht auf die aufgeputschten Orks sicherlich kein sehr sinnvolles Training war.



Tja, es gab vor dem heutigen Spiel einige Ausschreitungen, wie so üblich, wenn die Raiders auftauchen, und daß man das Spiel schon nach Elfhausen legte, hatte wohl auch keinen Zweck. Die Orks sind in vollen Echsenladungen hier angekommen, sogar einige prominente Zuschauer aus dem Ausland haben wir zu verzeichnen. Wer das genau ist, können wir nicht sagen, aber in den Flughöhlen stehen die Privatdrachen schon Schlange - ich selbst habe mich davon überzeugt. Zu der Art der Ausschreitungen möchte ich nicht viel sagen. Die Elfen beschuldigen die Orks, eine Herde Pferde aufgefressen - entschuldigen Sie den Ausdruck - zu haben, jedoch dementierte dies der Pressesprecher der Raiders. Auf das Mittagessen der Pension, in der die Orks abgestiegen sind, verzichtete man jedoch heute.

Ah, ich sehe gerade auf dem Spielfeld, dass die letzten Vorbereitungen getroffen werden. Lassen Sie mich noch schnell die Brieftaube wechseln, damit ich das Spiel möglichst störungsfrei kommentieren kann.

Gerade noch rechtzeitig, in diesem Moment laufen zunächst die Herren in Schwarz ein. Als Schiedsrichter fungiert der Oger Mächtig Riesengroß. Die beiden Linienrichter sind Trolle, zum einen Hauruck Wütpelz, der schon wesentlich bedeutendere Spiele gepfiffen hat, und Braunbart Großfuß, der in einem Anfall einmal beide Mannschaften zusammengeschlagen hat. Wie wir von seinem Psychiater, dem Kobold Grünus Linkus erfuhren, soll er sich aber wieder beruhigt haben. Großfuß ist es auch, der hier den Zwerg trägt, den er jetzt an Riesengroß feierlich übergibt. Die Raiders wählen Kopf, für die Elfen bleibt Fuß. Riesengroß wirft den Zwerg in die Luft und - ja, die Raiders haben Anstoß. Die Elfen entscheiden sich dafür, zunächst nach links von meiner Kabine aus gesehen zu spielen.

Der Zwerg taumelt wieder zurück zur Kabine ... aber ... was geschieht denn dort? Die Nummer 5 der Orks, Haudrauf Schluß, rennt auf den Zwerg zu und mit einem mächtigen Schuß fliegt dieser über die Mittellinie auf das Tor der Elfen zu, das der Torwart noch nicht erreicht hat. Oooohhh, leider nur ein Pfostenschuß. Wirklich schade, dabei war er so gut angesetzt. Aber egal, das Tor hätte ohnehin noch nicht gegolten, außerdem war das nicht der legitime Spielkopf.

Aber das war es, was Haudrauf erreichen wollte: Das Publikum kocht, es tobt. Sprechchöre brüllen seinen Namen. Der Protest der etwa 12.000 Elfen hier im Waldstadion geht bei dem Gebrüll der 8.000 Orks unter. Während unten auf dem Spielfeld der Schiedsrichter ein klärendes Gespräch mit Haudrauf führt, habe ich Gelegenheit, schnell ein paar statistische Zahlen einzuwerfen. Im vollbesetzten Waldstadion sind heute 24.000 Fans angereist, darunter wie schon erwähnt 12.000 Elfen, 8.000 Orks und 4.000 anderes Zeugs, wobei nach einer Umfrage die Elfen etwa mit 13.000 Fans, die Orks mit 11.0000 Fans zu rechnen haben, nicht schlecht für ein Auswärtsspiel. Die Statistik der Orkheim Raiders für diese Saison spricht für sich: 23 Spiele, davon zwei auswärts verloren und ein Spiel mussten sie zu Hause abgeben.Weiterhin haben sie einmal auswärts lediglich unentschieden gespielt, die Tabelle führen sie mit 5 Punkten Vorsprung an, die Gelbzähne können sie dieses Jahr eigentlich nicht mehr einholen, erst recht nicht nach dem demütigenden Sieg der Raiders vom vergangenen Wochenende.

Bisher waren sie in den 39 Jahren, in denen die ORC CUP Meisterschaft stattfindet, bereits 15 mal Orkmeister - eine Bilanz, die kein anderer Verein, auch kein ausländischer, aufzuweisen hat. Drei mal haben sie den großen Drachencup gewonnen. Und auch dieses Jahr sieht es so aus, als könnten sie daraus als Sieger hervorgehen.

Der FC Elfhausen ist noch nicht so lange aktiv. Er wurde erst vor 17 Jahren ins Leben gerufen, hat aber in dieser Zeit bereits fünf mal die Elfmeisterschaften für sich entscheiden können. Vor allem ist hervorzuheben, dass sie die vergangenen drei Meisterschaften in Folge gewannen. Im Drachencup standen sie zwar schon zwei mal im Endspiel, verloren aber letztes Jahr mit 2:1 gegen die Trolle, den berüchtigten Club Grünspan 01, den sie dieses Jahr bereits in der Vorrunde mit 3:2 besiegten, und verloren ebenfalls gegen die Trolle vor vier Jahren, diesmal Fortuna Trolldorf mit 4:2.

Die Orkheim Raiders spielten bisher nur ein mal gegen den FC Elfhausen. Dies war vor 12 Jahren, damals gewannen die Orks mit einem Ergebnis, das in die Geschichte einging: 27:0, es gab insgesamt 13 rote Karten und von den 15 Spielern der Raiders standen in den letzten Minuten lediglich noch 5 auf dem Feld. Dennoch gelang es den Elfen nicht mehr, den Ehrentreffer zu landen. Die Wetten für das heutige Spiel stehen 7:2 gegen die Elfen, also lassen wir uns überraschen.



Mittlerweile ist auf dem Spielfeld alles geklärt. Die Mannschaften stehen auf ihren Plätzen, Schieds- und Linienrichter stehen bereit, das Publikum hält den Atem an. Der Schiedsrichter legt jetzt noch den blutigen Kopf eines frisch Hingerichteten, den man extra bis zu diesem Tage festhielt, auf die Markierung in der Mitte des Spielfelds. Die Raiders brüllen ihren Schlachtruf 'Frisch geköpft ist halb gewonnen', eine Anspielung auf den Spielkopf. Riesengroß drückt seine Katze, die ein böses Fauchen von sich gibt. Das Spiel beginnt!!!"

Auszug aus 'DER ORK' von Peter 'Ripley' Schlauch

"Vierteilen, Pfählen und Rädern war gestern, heute ist ORC CUP!"
Ron Nanko

"Not the only, but the best!"
Jörn Schmidt

"Endlich ein Spiel, wo Beschiss mehr zählt als Fair-Play!"
Ralf Kuhnert

"Eines der besten Spiele der Welt!
Nur ein paar wenige Spieler, trotzdem alles was man braucht!"
Torsten Schutte